Der Ethikunterricht in Österreich. Politisch verschleppt - pädagogisch überfällig!
BUCHER, Anton A.
Innsbruch: Tyrolia, 2014.
Seit 1997 wird in Österreich an den höheren Schulen Ethik unterrichtet - als Schulversuch und Ersatzgegenstand für Schülerinnen und Schüler, die sich von Religionsunterricht abgemeldet haben. Obwohl Evaluierung und Umfragen positive Ergebnisse erbrachten, ist Ethik noch immer nicht in den regulären Unterricht aufgenommen. Für den in Salzburg lehrnden Religionpädagogen und Erziehungswissenschaftler Anton A. Bucher ist das ein "bildungspolitischer Skandal", bei dem es nicht nur um ein zwiestündiges Schulfach, sondern um das Verhältnis von Staat und Kirche und die Eigeninteressen der Religionsgemeinschaften geht.
Wegen seines konsequenten Einsatzes für den Ethikunterricht hat isch der aus der Schweiz stammende Theologieprofessor von mehreren Seiten Kritik eingehandelt. Mit diesem Buch versucht er eine chronologische Gesamtschau, lässt Beführworter und Gegner aus den politischen Parteien, Religionsgemeinschaften und konfessionsfreien Initiativen zu Wort kommen und wünscht sich in einer pluralisierten Gesellschaft das für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtende Fach "Ethik und Religion".