Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs. Vom Realitätsverlust der heutigen Wirtschaft

Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs

GALBRAITH, John Kenneth
München: Siedler, 2005.

Ein dogmatisch gewordener Glaube an das vermeintlich segensreiche Wirken freier Märkte ist heute weit verbreitet. Die daraus resultierenden Irrtümer und Illusionen haben sich bei vielen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Medien zu einer Unfähigkeit gesteigert, die Wirklichkeit richtig wahrzunehmen.

In der Person Galbraiths vereinten sich ein großer wirtschaftlicher Denker und ein gradioser Silist. Galbraiths Bücher enttarnen die Floskeln des herrschenden wirtschaftswissenschaftlicehn Jargons. So wird von freien Märkten geredet, wenn der Kapitalismus gemeint ist, und verschleiert, dass es hierbei immer auchum Fragen der politischen Macht geht. Galbraith hat gezeigt, wie es den Unternehmen gelungen ist, ihre eigene Bürokratie als effizientes Management zu verkaufen, während die staatliche Verwaltung zum Feindbild stilisiert wird.

Sein letztes Buch, die Frucht reicher politischer Erfahrung und jahrzehntelangen Forschens, zeigt Galbraith so scharfsinnig und angriffslustig wie eh und je. Er fordert darin einen Staat und eine Öffentlichkeit, die sich nicht länger von den großen Konzernen und mächtigen Lobbys entmündigen lassen.